Wermut — Verwendung, Wirkung und sichere Anwendung

Wermut (Artemisia absinthium) ist eine bittere Pflanze, die seit Jahrhunderten als Heilmittel und Aromageber genutzt wird. Du kennst Wermut vielleicht als Bestandteil von Absinth oder als aromatischen Zusatz in Wermutweinen (Vermouth). Hier erkläre ich knapp, wie Wermut wirkt, wofür man ihn nutzt und worauf man achten sollte.

Wermut wirkt vor allem als Bitterstoff. Bittersubstanzen regen die Verdauung an, fördern die Magensaftproduktion und können Völlegefühl oder leichte Verdauungsstörungen lindern. In der Volksmedizin wird Wermut auch gegen Würmer (Anthelminthikum) und Appetitlosigkeit eingesetzt. Diese Effekte beruhen auf Inhaltsstoffen wie Bitterstoffen, ätherischen Ölen und Thujon.

Thujon ist ein Stoff, der in Wermut vorkommt und dem manchmal negative Wirkungen zugeschrieben werden. In hohen Dosen kann Thujon krampfanfällig und neurotoxisch wirken. Deshalb gibt es gesetzliche Grenzen für Thujongehalt in Getränken wie Absinth. Bei normalen Dosierungen von Kräutertees oder Wermutweinen ist das Risiko gering, solange du die empfohlenen Mengen nicht überschreitest.

Wermut in Getränken und Küche

Wermutwein (Vermouth) ist aromatisierter Wein, der mit Wermut und anderen Kräutern versetzt wird. Er wird pur, auf Eis oder als Cocktailzutat verwendet. Absinth ist ein destilliertes Getränk mit hohem Alkoholgehalt, das Wermutöl enthält und traditionell mit Wasser verdünnt wird, um den sogenannten Louche-Effekt zu erzeugen. Beim Verdünnen trüben sich die ätherischen Öle sichtbar und verändern Geschmack und Textur.

In der Küche kannst du getrocknete Wermutblätter sparsam nutzen — zum Beispiel für marinierte Fleischgerichte oder Bittersalate. Wegen des intensiven Geschmacks reichen oft kleine Mengen. Frische Blätter sind bitterer als getrocknete; probiere lieber mit wenig und taste dich vor.

Sicherheit und Wechselwirkungen

Wenn du regelmäßig Medikamente nimmst oder schwanger bist, sprich vorher mit einer Ärztin oder Apotheker. Wermut kann Leberenzyme beeinflussen und so die Wirkung mancher Medikamente verändern. Gleiches gilt, wenn du CBD, HHC oder andere Cannabinoide verwendest: Kombinationen können die Leberbelastung erhöhen oder die Wirkung verändern. Halte dich an empfohlene Dosen und mische keine starken Wirkstoffe ohne Rücksprache.

Für die meisten Menschen sind gelegentliche Anwendungen wie ein Wermut-Tee nach dem Essen oder ein Glas Vermouth unbedenklich. Vermeide hohe Konzentrationen und den regelmäßigen Konsum starker Absinth-Extrakte. Lagere Wermut trocken und dunkel, am besten in gut verschlossenen Gläsern, damit Aroma und Bitterstoffe erhalten bleiben.

Kurze praktische Tipps: 1) Bei neuen Produkten immer mit kleinen Mengen starten. 2) Achte auf Herkunft und Thujon-Angaben. 3) Bei empfindlichem Magen lieber milde Zubereitungen wählen. Wenn du Fragen zu konkreten Produkten hast, helfe ich gern weiter.

Ein einfacher Wermut-Tee: 1 Teelöffel getrocknete Blätter pro Tasse, 5–8 Minuten mit heißem (nicht kochendem) Wasser übergießen, abseihen. Mehr als zwei Tassen täglich sind meist unnötig. Tinkturen und starke Extrakte sind konzentriert — dort gilt Vorsicht: niedrige Tropfenzahlen wählen und nie mit Alkohol kombinieren, wenn du Medikamente nimmst oder Leberprobleme hast. In der EU liegt die erlaubte Thujon-Grenze für Spirituosen bei 35 mg/kg, in anderem Kontext oft niedriger. Achte beim Kauf auf Herstellerangaben und Prüfsiegel. Wenn du unsicher bist, bring ein Produkt zur Apotheke oder frag beim Hausarzt nach. Sicherheit geht vor, Geschmack kannst du immer noch genießen.

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Wermut in Absinth: Ein historischer und moderner Überblick
  • Von Marlene Dorfmann
  • Datiert 20 Mär 2024

Wermut in Absinth: Ein historischer und moderner Überblick

In diesem Artikel wird die Rolle von Wermut in Absinth untersucht, ein Thema, das von Mythos und Missverständnissen umgeben ist. Von der historischen Bedeutung von Wermut und seiner vermeintlichen psychoaktiven Wirkung bis hin zu modernen Regulierungen und dem heutigen Absinthmarkt deckt der Artikel ein breites Spektrum an Informationen ab. Leserinnen und Leser erhalten Einblicke in die Produktion von Absinth, die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich Thujongehaltes und Tipps zum Genuss von Absinth.