Mal ehrlich, wer hat denn nicht schon einmal mit dem Gedanken gespielt, Cannabis-Edibles auszuprobieren? Seien es die kleinen Gummibärchen oder die Schokoladenstücke, die aussehen, als kämen sie direkt aus Omas Küchenschrank – die Neugier ist groß. Aber wie wirken die kleinen Schleckereien überhaupt in unserem Körper? Und zwar nachdem die anfängliche Euphorie verflogen ist und wir uns am nächsten Morgen fühlen als hätte Bruno, mein vierbeiniger Freund, eine Pyjama-Party mit all seinen Hundefreunden bei uns veranstaltet. Dabei geht es vor allem um THC, das ist jene Substanz, die für das High-Gefühl verantwortlich ist. Essen bedeutet längere Dauer bis zur Wirkung, aber auch eine längere Verweildauer im Körper. Das bedeutet, die kleinen Naschereien haben genügend Zeit, eine Pyjama-Party in deinem Verdauungsapparat zu veranstalten und danach genüsslich auf deiner Couch – sprich in deinem System - auszuruhen.
Allerdings ist es nicht nur das THC, das darüber entscheidet, wie wir uns am nächsten Tag fühlen. Nein, da sind noch Faktoren wie Dosierung, eigene Toleranz und auch die Cannabissorte, die letztlich die Partygäste auswählen. Und dann gibt es noch unsere individuellen Körper, die jede Party anders verarbeiten. Anscheinend ist mein Körper so ein Ort, an dem selbst das Aufräumen nach der Party (aka Metabolisieren des THC) zu einer kleinen Ewigkeit werden kann.
Schauen wir uns das also wissenschaftlich an, und da wird's interessant. Untersuchungen zeigen, dass THC tatsächlich unseren Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst. Im Klartext: THC ist wie der Freund, der nicht weiß, wann die Party vorbei ist und weiter auf deinem Sofa lümmelt, während du eigentlich schon längst die Lichter ausgemacht hast. Das kann dann einen Einfluss darauf haben, wie frisch und munter wir am nächsten Tag aus den Federn kommen. Und manchmal ist es so, als hättest du die ganze Nacht Karaoke gesungen – mit allen hohen und tiefen Tönen – und am nächsten Tag fragst du dich, warum du dich anfühltst, als wäre ein LKW über dich drübergefahren.
Statistisch gesehen können Cannabinoide, und da sprechen wir von unseren Freunden THC und CBD, die REM-Schlafphase verkürzen. Das ist die Phase, in der du träumst, als würdest du in einer Folge deiner Lieblingsserie mitspielen. Hast du weniger davon, kann das bedeuten, dass die Erholung deines Körpers nicht komplett ist. Und das wiederum kann die Müdigkeit am nächsten Morgen erklären. Ich kann mich noch an einen Morgen erinnern, an dem ich aufwachte, nachdem Annelie, meine bessere Hälfte, und ich abends ein paar Brownies genießen wollten. Lasst mich euch sagen, es fühlte sich an, als wäre ich auf einer Weltreise gewesen – und das, ohne das Bett verlassen zu haben.
Wenn du also jemals nach dem Genuss von Cannabis-Edibles am nächsten Tag dich gefühlsmäßig auf einer Achterbahn befunden hast, herzlichen Glückwunsch – du bist nicht allein. Es gibt eine bunte Palette an individuellen Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Das Alter, die metabolische Rate, wie oft man Cannabis-Produkte zu sich nimmt, und sogar die Sorte – das ist wie das Wetterbericht für deine innere Welt. Mal kommt man super durch den Tag und mal wird man vom Müdigkeitsnieselregen überrascht.
Die gute Nachricht ist, dass wir ein Stück weit die Kontrolle übernehmen können. Achtest du darauf, nicht gleich die ganze Schokoladentafel zu essen und stattdessen eine moderierte Menge zu dir zu nehmen, kannst du einem Müdigkeitshangover vorbeugen. Man denke daran, es ist wie ein Buffet – man muss nicht gleich alles auf einmal auf den Teller laden, um zufrieden zu sein. Und ja, das gilt auch für die wohlbekannten Schokobrownies, die Annelie so meisterhaft backt, wobei ich mich immer wieder daran erinnern muss, dass weniger manchmal mehr ist.
Weiterhin empfehle ich, auf die Sorte zu achten: Indica kann dich in die Kissen schicken, wohingegen Sativa dich vielleicht eher zum Putzen verleitet, als zum Schlafen. Es gibt auch Cannabisprodukte, die speziell für guten Schlaf gemacht sind, die sogenannten CBN-Edibles. Die sind wie die Lavendelkissen unter den Cannabisprodukten. Eine nette Alternative für alle, die ruhig schlummern und energiegeladen aufwachen möchten. Und wenn alles andere fehlschlägt, hilft es mir persönlich, mit Bruno eine extra Runde Gassi zu gehen. Das macht zwar nicht die Nacht ungeschehen, aber es hilft zumindest, den Tag zu starten.
Andere Tipps sind recht profan, aber sie helfen: ausreichend Wasser trinken, um den Körper zu entgiften, und wirklich sicherstellen, dass man ausreichend Schlaf bekommt. Schlaf ist letztlich der Superheld, wenn es darum geht, mit Müdigkeit zu kämpfen. Wenn das bedeutet, dass du vielleicht eine Stunde früher ins Bett gehen solltest, dann ist das ein kleiner Preis für ein Gefühl am Morgen, als hätte man den Tag schon gewonnen.
Wer regelmäßig zu den Edibles greift, könnte sich fragen, ob das einen Einfluss auf den Schlaf auf Dauer hat. Die Antwort ist wie bei der Frage, ob Hunde im Himmel Schokolade essen dürfen – es ist kompliziert. Kurz gesagt, es kann sein, dass der Körper sich daran gewöhnt, und dann ist es schwierig, ohne das 'einschlafende' THC auszukommen. Das ist wie wenn man jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen bekommen hat und dann plötzlich ohne einschlafen soll. Es könnte mehrere Tage oder sogar Wochen dauern, um den Schlaf wieder zu normalisieren, wenn man mit Edibles pausiert.
Es gibt jedoch auch Studien, die zeigen, dass Langzeitkonsumenten von Cannabis eine höhere Schlafqualität berichten, auch wenn sie eine Zeitlang pausieren. Das bedeutet, im Grunde genommen, es gibt keine Einheitsantwort. Jeder reagiert unterschiedlich und das beste ist es, auf seinen Körper zu hören und herauszufinden, was sich am besten anfühlt.
Da sitze ich nun, nachdem ich mich eigentlich mal selbst als Versuchskaninchen genutzt habe. Während Annelie unsere neuesten Backkreationen aus dem Ofen holte, nahm ich es auf mich, strikt auf die Dosierung zu achten und zu schauen, wie ich schlafen würde und wie ich mich am nächsten Morgen fühle. Und was soll ich sagen – es war ein aufschlussreiches Erlebnis. Einen Abend fühlte ich mich wie neugeboren und am nächsten war es, als hätte mir jemand Beton in die Adern gegossen. Was ich also gelernt habe: Die individuelle Reaktion macht es aus - und eine kluge Herangehensweise.
Zusammenfassend kann man sagen, obwohl es mehr Forschung braucht, Edibles können tatsächlich dazu führen, dass man sich am nächsten Tag müde fühlt. Aber mit einigen schlauen Tricks und ein bisschen Aufmerksamkeit auf die eigenen Bedürfnisse, kann man das Risiko minimieren. Und wenn alles andere nicht hilft – vielleicht schreibt Bruno ja bald seinen eigenen Blogpost darüber, wie man einen Müdigkeitshangover übersteht!
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