Viele Hobby‑Konsumenten fragen sich, ob sie ihr reines CBD Isolat einfach in ein Glas Wasser geben können. Die Idee klingt praktisch - keine Fettbasis, keine extra Aromen - doch die Chemie hinter dem Prozess ist weniger trivial. In diesem Beitrag erfährst du, warum CBD‑Isolat von Natur aus kaum in Wasser löslich ist, welche Tricks das Mischen überhaupt ermöglichen und wie du sicher und effektiv eine trinkbare Lösung herstellst.
CBD‑Isolat ist ein kristallines Cannabidiol, das durch mehrstufige Extraktion und Reinheitsfiltration bis zu 99 % reines Cannabinoid enthält. Es enthält keinerlei Terpene, THC oder andere Phytocannabinoide und ist deshalb geschmacksneutral und geruchlos. Die meisten Hersteller verwenden CO₂‑Extraktion gefolgt von Kryokonservierung, um die reine Substanz zu erhalten.
CBD ist ein stark lipophiles Molekül. Seine chemische Struktur (eine lange Kohlenwasserstoffkette mit einer Hydroxylgruppe) macht es hydrophob - das heißt, es „mag“ Fett, nicht Wasser. In reinem Wasser bildet CBD‑Isolat keine stabile Lösung, sondern bleibt als winzige Kristalle am Boden des Glases liegen.
Die Löslichkeit von reinem CBD in Wasser liegt bei etwa 0,001 g/L
bei Raumtemperatur. Das bedeutet, dass du für einen normalen Tee (200 ml) praktisch keinen messbaren Effekt bekommst, wenn du das Isolat unverändert einrührst.
Der Hauptgrund liegt in den intermolekularen Kräften:
Obwohl das Molekül selbst unlöslich bleibt, kannst du es in einer stabilen Emulsion oder Suspension präsentieren. Die gängigsten Ansätze sind:
0,01 g/L
. Kurzfristig hilft das, aber das CBD kann bei zu langer Hitzeeinwirkung leicht dekarboxylieren.Für den Hausgebrauch empfehle ich die einfache Emulgator‑Methode, weil sie kein Spezialgerät erfordert.
Wenn du lieber eine klare Lösung willst, probiere die Nanoemulsion mit einem Hochdruck‑Homogenisator. Dort wird das CBD in winzige Partikel zerkleinert, die sich praktisch völlig transparent im Wasser zeigen.
Da die Bioverfügbarkeit von Wasser‑basierten CBD‑Formen niedriger ist (ca. 6-10 % gegenüber 20-30 % bei Öl‑Trägern), empfiehlt es sich, die Dosis um 30 % zu erhöhen, wenn du dieselbe Wirkung erzielen willst. Ein typischer Tagesstart liegt bei 5-10 mg CBD. In der obigen Anleitung entspricht 0,5 g (500 mg) einer sehr hohen Einzeldosis - teile sie also in mehrere Portionen auf.
Wichtige Sicherheitshinweise:
Kriterium | Öl‑Basis | Wasser‑Basis |
---|---|---|
Löslichkeit | Sehr hoch (vollständig löslich) | Sehr niedrig, benötigt Emulgatoren |
Bioverfügbarkeit | 20‑30 % | 6‑10 % |
Geschmack | Fettiger, leicht nussig | Neutral, aber leicht trüb |
Haltbarkeit | 6‑12 Monate bei kühl & dunkel | 2‑4 Wochen (wegen möglicher Keimbildung) |
Einfache Zubereitung | Einfach mischen | Erwärmen + Emulgator nötig |
Ja, solange das Wasser nicht stark gechlort ist. Ein kurzes Durchlaufen durch einen Kaffeefilter reduziert Chlor und sorgt für einen neutralen Geschmack.
Decarboxylierung ist für reines CBD‑Isolat nicht zwingend nötig, weil das Produkt bereits CBD (nicht CBD‑A) enthält. Ein kurzes Erhitzen kann die Löslichkeit aber leicht erhöhen.
Im Kühlschrank bleibt die Mischung etwa 3‑4 Tage stabil. Ohne Kühlung können Bakterienwachstum und Oxidation die Qualität nach 24 Stunden mindern.
Lecithin aus Sonnenblumen ist umweltfreundlich und geschmacksneutral. Für ein sehr glattes Ergebnis kann man zusätzlich ein paar Tropfen Polysorbat‑80 geben.
Ja, aber die Kohlensäure kann die Stabilität der Emulsion verringern. Am besten erst die CBD‑Lösung herstellen, dann vorsichtig mit Sprudelwasser aufgießen.
CBD‑Isolat lässt sich nicht von selbst in Wasser lösen, weil das Molekül hydrophob ist. Durch Erhitzen, geeignete Emulgatoren oder moderne Nanoemulsion‑Techniken kannst du jedoch eine trinkbare Mischung herstellen, die für den täglichen Gebrauch praktischer ist. Achte immer auf genaue Dosierung, Sauberkeit und valide Laborzertifikate, dann hast du eine sichere Möglichkeit, CBD in seiner reinsten Form zu genießen - sogar im Glas Wasser.
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