Beschäftigt man sich mit dem Thema Cannabis in essbarer Form – und ich spreche hier nicht von der berüchtigten Space-Cake-Erfahrung, die man als Backpacker in Amsterdam gemacht hat –, dann dreht es sich oftmals um eine jüngere Zielgruppe. Doch wie sieht das für die ältere Generation aus? Sind Cannabisprodukte in Form von essbaren Waren auch für Senioren geeignet und vor allem sicher? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir tief in die Materie eintauchen. Das Thema Cannabis ist heikel und mit vielen Vorurteilen behaftet, aber gerade für Senioren können essbare Cannabisprodukte eine Hilfe sein – etwa zur Schmerzlinderung oder zur Verbesserung des Schlafes.
Bevor wir in die Sicherheitsaspekte eintauchen, lassen Sie uns zunächst klären, was wir unter essbaren Cannabisprodukten verstehen. Es geht hier nicht um das Gras, dass der ein oder andere vielleicht noch aus seiner Jugend kennt. Essbare Cannabisprodukte, auch Edibles genannt, sind Lebensmittel, die mit Cannabis angereichert sind. Man kann sie in verschiedensten Varianten finden, von Schokolade über Gummibären bis hin zu Tee und sogar Butter. Das spannende an diesen Produkten ist, dass sie THC oder CBD enthalten können. THC ist der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, während CBD eher für seine entspannende und schmerzlindernde Wirkung bekannt ist und nicht "high" macht. Interessant ist auch, dass die Wirkung von Edibles intensiver und länger anhaltend sein kann als das einfache Rauchen von Cannabis, was vor allem an der Art und Weise liegt, wie der Körper diese aufnimmt.
Die große Rechtsfrage! In Deutschland ist der Umgang mit Cannabis für den Freizeitgebrauch generell illegal, aber es gibt Ausnahmen für medizinische Zwecke. Wenn es um medizinisches Cannabis geht, kann das unter bestimmten Bedingungen verschrieben werden, auch in Form von Edibles. In anderen Ländern, wie beispielsweise in Teilen der USA oder Kanada, sind Cannabisprodukte auch für den privaten Gebrauch legalisiert worden. Senioren, die das Reisen Liebe und vielleicht auch mal in diese Länder kommen, könnten daher theoretisch ganz legal Edibles konsumieren. Dabei ist es wichtig, lokale Gesetze und Vorschriften zu beachten und sich immer bewusst zu sein, dass die Mitnahme dieser Produkte über Grenzen hinweg in den meisten Fällen illegal ist.
Alter schützt vor Neugier nicht, und so ist es auch bei dem Interesse an Edibles. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass der Stoffwechsel im Alter langsamer ist und das kann die Wirkung von Edibles bei Senioren verändern. Die Verstoffwechslung erfolgt langsamer und kann dazu führen, dass die Wirkung verzögert eintritt und länger anhält. Das ist ein zweischneidiges Schwert, denn einerseits kann das hilfreich sein, wenn wir über lang anhaltende Schmerzlinderung sprechen, andererseits kann es aber auch unangenehm sein, wenn man die Wirkung unterschätzt. Daher ist gerade bei älteren Menschen die Devise „Weniger ist mehr“ äußerst wichtig, um Überdosierungen zu vermeiden.
Man darf keinesfalls die potenziellen Vorteile von Cannabisprodukten für Senioren außer Acht lassen. Studien haben gezeigt, dass CBD zum Beispiel entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung haben kann, was für Menschen mit Gelenkschmerzen oder chronischen Schmerzen von Interesse sein könnte. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass CBD positiv auf Schlafstörungen wirken und den Appetit anregen kann. Also, wenn Oma Helga mal wieder sagt, sie hat keinen Hunger und die Nächte sind auch nur zum Rumwälzen da, dann könnten CBD-haltige Edibles vielleicht Abhilfe schaffen – natürlich immer unter ärztlicher Aufsicht.
Wenn wir über die Sicherheit von Edibles sprechen, dann ist die Dosierung DAS Thema. Für Senioren ist es besonders wichtig, mit einer sehr niedrigen Dosis anzufangen. Da die Wirkung von Edibles nicht unmittelbar einsetzt, sondern oft eine Stunde oder länger auf sich warten lässt, führt das schnell zu dem berühmten "Das wirkt bei mir nicht"-Phänomen. Und zack, isst man ein Stückchen mehr – und das könnte dann einige Zeit später zu einer unangenehmen Erfahrung führen, da die Wirkung dann zu stark und zu lang anhaltend ist. Es ist essentiell, dass man sich an die Empfehlungen des Herstellers oder noch besser an den Rat eines Arztes hält und sich langsam herantastet.
Jede Medaille hat zwei Seiten, und auch bei Edibles sollte man die Risiken nicht ignorieren. Überdosierung kann zu unangenehmen Erfahrungen wie Paranoia, erhöhter Herzfrequenz oder Übelkeit führen. Gerade weil Senioren eventuell auch Medikamente einnehmen, muss auf Wechselwirkungen geachtet werden. Hier ist es wieder wichtig, dass man in Rücksprache mit dem eigenen Arzt handelt, bevor man sich auf das Abenteuer Edibles einlässt. Ich persönlich habe mal unbeabsichtigt meinem Dackel Otto etwas von einem CBD-Keks abgegeben und der Arme lag den ganzen Tag faul in seiner Ecke – ein Amusement für Alfred, meinen Kanarienvogel, weniger für mich, denn ich musste mit schlechtem Gewissen und einem sehr betüddelten Hund zurechtkommen.
Nun, um sicherzustellen, dass Senioren oder überhaupt jeder, der Edibles ausprobieren möchte, dies auf sichere Weise tut, gibt es ein paar Tipps. Erstens: immer die Packungsbeilage lesen und sich an die empfohlene Dosis halten. Zweitens: Edibles sollten in einem sicheren Umfeld konsumiert werden, idealerweise nicht alleine, damit man im Fall von unerwünschten Wirkungen jemanden um Hilfe bitten kann. Drittens: Geduld! Nach dem Konsum sollte man dem Körper Zeit geben, um die Wirkung aufzunehmen und zu verarbeiten. Viertens: kein Mischkonsum, also das Kombinieren mit Alkohol oder anderen Substanzen, da dies die Wirkung von Cannabis unvorhersehbar verstärken kann. Und nicht zuletzt: Storage is key! Edibles sollten sicher verwahrt werden, außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren – wir wollen ja nicht, dass unsere vierbeinigen Freunde ungewollt auf Entdeckungsreise gehen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Edibles für Senioren durchaus eine Option sein können, aber das Wissen um die korrekte Dosierung, die potenziellen Risiken und eine sorgsame Herangehensweise sind unerlässlich. Genau wie bei jedem anderen Medikament oder Ergänzungsmittel ist es wichtig, sich vorher umfassend zu informieren und gegebenenfalls medizinischen Rat einzuholen. Auch wenn es reizvoll erscheinen mag, den älteren Verwandten mal ein völlig neues Erlebnis zu ermöglichen, ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste – oder in diesem Falle die Mutter der Cannabiskekse. Wichtig ist, sich an die Regeln zu halten, gesundheitsbewusst zu handeln und im Zweifelsfall erst mal den Arzt zu konsultieren. Wenn dies beachtet wird, kann Cannabis in essbarer Form durchaus eine unterstützende Rolle im Leben älterer Menschen spielen.
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