Die Diskussion um die relative Stärke von THCP ein neu entdecktes Cannabinoid, das 2019 von Prof.Caulkins' Team isoliert wurde und THCh ein halbsynthetisches Derivat, das durch Hydrierung von THC entsteht sorgt für viel Verwirrung. Beide versprechen eine deutlich stärkere Wirkung als das klassische Delta‑9‑THC, doch wie stark ist „stärker“ genau?
Bevor wir ins Detail gehen, ein kurzer Überblick: Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die an die CB1‑Rezeptoren die primären Rezeptoren im zentralen Nervensystem, die für die psychoaktive Wirkung verantwortlich sind im Gehirn andocken. Je höher die Bindungsaffinität eines Cannabinoids zu diesem Rezeptor, desto intensiver kann die euphorische oder sedierende Wirkung sein.
THCP (Tetrahydrocannabiphorol) ist ein natürlich vorkommendes Cannabinoid, das im Cannabis‑Blütenextrakt in sehr geringen Konzentrationen vorkommt - typischerweise < 0,1% nach Gewichtsanteil. Es unterscheidet sich von THC durch eine verlängerte Alkylkette (Sieben‑ statt Drei‑Kohlenstoff‑Kette), was die molekulare Passform an den CB1‑Rezeptor verbessert.
Im Gegensatz dazu ist THCh ein halbsynthetisches Cannabinoid, das durch Hydrierung von THC entsteht und damit eine gesättigte Doppelbindung aufweist. Durch die Sättigung wird das Molekül stabiler und lässt sich leichter extrahieren, doch die Grundstruktur bleibt THC‑ähnlich.
Beide Substanzen gehören zur Klasse der Cannabinoide organische Verbindungen, die im Hanf vorkommen und mit dem Endocannabinoid‑System interagieren, jedoch unterscheiden sie sich in drei Schlüsselaspekten:
Studien von 2022 bis 2024, die an Ratten und in vitro‑Assays durchgeführt wurden, zeigen klare Unterschiede:
Damit lässt sich klar sagen: THCP ist deutlich stärker als THCh, zumindest wenn man die reine Rezeptorbindung betrachtet.
Für Konsumenten bedeutet die höhere Affinität, dass bereits Mikrogramm‑Mengen von THCP ausreichen, um eine spürbare Wirkung zu erzeugen. Typische Dosen, die in Laboren verwendet werden, liegen bei 0,5mg bis 2mg. THCh dagegen wird meist in 5‑10mg‑Bereichen dosiert - immer noch deutlich niedriger als herkömmliches THC (10‑20mg), aber höher als THCP.
Die subjektiven Effekte unterscheiden sich ebenfalls:
Ein wichtiger Hinweis: Zu hohe Dosen von THCP können zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Angst oder Paranoia führen - die Schwelle liegt deutlich niedriger als bei THC.
Da beide Substanzen relativ neu sind, gibt es nur begrenzte klinische Daten. Was wir wissen:
Empfehlung: Wer neu in Cannabinoiden ist, sollte zuerst mit niedrigen Dosen von THCh starten und THCP nur unter ärztlicher Aufsicht testen.
Sowohl THCP als auch THCh fallen derzeit nicht explizit unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), weil sie nicht als eigenständige Stoffe gelistet sind. Allerdings gilt das Neue‑psychoaktive‑Substanzen‑Gesetz ein deutsches Gesetz, das den Verkauf von nicht gelisteten psychoaktiven Substanzen reguliert. Händler müssen daher eine Zulassung beantragen, was in der Praxis selten geschieht.
In den meisten EU‑Ländern ist die Rechtslage ähnlich: THCP und THCh sind nicht ausdrücklich verboten, aber der Verkauf von „Cannabis‑Extrakten“ mit unbekannten Cannabinoiden kann als illegal eingestuft werden, wenn die Reinheit nicht nachgewiesen werden kann.
Wenn man die Bindungsaffinität zum CB1‑Rezeptor und die gemessene psychoaktive Potenz als Maßstab nimmt, ist THCP eindeutig stärker als THCh. Das bedeutet jedoch nicht, dass THCh automatisch schwächer in allen Kontexten ist - die Stabilität, die einfachere Herstellung und das mildere Nebenwirkungsprofil können es für bestimmte Anwendungsfälle attraktiver machen.
Für Konsumenten, die maximale Wirkung bei minimaler Dosis suchen, ist THCP die richtige Wahl. Wer jedoch ein moderateres, länger anhaltendes „Body‑High“ bevorzugt und auf eine unkomplizierte Dosierung setzt, greift besser zu THCh.
THCP ist ein natürliches Cannabinoid mit einer verlängerten Alkylkette, das 30‑mal stärker an CB1 bindet. THCh ist ein halbsynthetisches Derivat von THC, das gesättigt ist und etwa 2‑3‑mal stärker wirkt als THC.
Die Wirkung setzt bereits bei 0,5mg ein. Für Einsteiger sollten nicht mehr als 1mg verwendet werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
THCh ist nicht ausdrücklich verboten, fällt aber unter das Neue‑psychoaktive‑Substanzen‑Gesetz, das den Verkauf von nicht gelisteten psychoaktiven Substanzen ohne Genehmigung untersagt.
Bei THCP treten häufig Angst, Paranoia oder Herzrasen auf, besonders bei höheren Dosen. THCh kann Schläfrigkeit und leichte Mundtrockenheit verursachen, wirkt aber insgesamt milder.
Bisher gibt es nur Präklinische Studien an Tieren. Langzeitdaten beim Menschen fehlen noch, weshalb Vorsicht geboten ist.
Eigenschaft | THCP | THCh |
---|---|---|
Molekulargewicht (g/mol) | 360 | 340 |
Bindungsaffinität zu CB1 (Ki in nM) | 0,2 | 2,5 |
Psychoaktive Potenz (relativ zu THC) | ≈40‑mal | ≈3‑4‑mal |
Typische Dosis (Mensch) | 0,5-2mg | 5-10mg |
Forschungsstatus (2025) | Frühe Tierstudien, wenig Human‑Daten | Mehrere In‑Vitro‑Studien, begrenzte Human‑Daten |
Rechtlicher Status in DE | Unklar, unter NpSG‑Kontrolle | Unklar, unter NpSG‑Kontrolle |
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