CBD für Hunde: Morgens oder abends verabreichen?

CBD ist ein nicht‑psychoaktives Cannabinoid, das aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Es interagiert mit dem Endocannabinoid‑System von Mensch und Tier und kann Entzündungen, Angst und Schmerzen lindern. Wenn du darüber nachdenkst, deinem Hund ein treuer Begleiter mit eigenem Stoffwechsel und eigenen Bedürfnissen CBD zu geben, stellt sich schnell die Frage: CBD Hund morgens oder abends? Der Zeitpunkt beeinflusst nicht nur die Wirkung, sondern auch die Verträglichkeit.

Was ist Cannabidiol (CBD) überhaupt?

CBD, abgekürzt für Cannabidiol ein sekundäres Pflanzenstoff, das keine berauschende Wirkung hat, wird häufig als Öl, Kapsel oder Leckerlis angeboten. Die meisten Produkte enthalten Full‑Spectrum‑Extrakt eine Mischung aus vielen Hanf‑Phytocannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden, was für einen "Entourage‑Effekt" sorgen kann.

Wie wirkt CBD beim Hund?

Der Schlüssel liegt im Endocannabinoid‑System ein körpereigenes Netzwerk aus Rezeptoren, Enzymen und Endocannabinoiden, das Schmerzen, Stimmung und Schlaf reguliert. CBD bindet an die CB1‑ und CB2‑Rezeptoren, moduliert deren Aktivität und kann so:

• Entzündungsprozesse hemmen (z.B. bei Arthritis).
• Angst reduzieren - besonders bei Trennungsängsten oder Gewitterphobie.
• Schlafqualität verbessern, indem es das zentrale Nervensystem beruhigt.

Studien an Hunden (z.B. das 2023 veröffentlichte "Veterinary Cannabinoid Research"‑Paper) zeigen, dass tägliche Dosen von 0,2mgCBD pro Kilogramm Körpergewicht meist gut vertragen werden und messbare Verbesserungen bei Schmerzen und Angst bewirken.

Morgens vs. abends: Was ist besser?

Der ideale Zeitpunkt hängt vom gewünschten Effekt ab. Hier ein schneller Überblick:

Die Tabelle zeigt, dass eine morgendliche Gabe sinnvoll ist, wenn du die Beweglichkeit unterstützen und Schmerzen im Tagesverlauf vorbeugen willst. Abends hingegen nutzt du die beruhigenden Effekte, um Angst zu mildern und den Schlaf zu verbessern.

Praktische Tipps zur Dosierung die Menge an CBD, die ein Hund pro Kilogramm Körpergewicht erhalten sollte

1. Bestimme das Körpergewicht deines Hundes exakt (z.B. 22kg).
2. Wähle die gewünschte Tageszeit - siehe Vergleichstabelle.
3. Rechne die Startdosis: 0,2mgCBD×22kg = 4,4mg.
4. Wenn das Öl 10mgCBD pro Milliliter enthält, gib 0,44ml (≈½ml).
5. Beobachte den Hund 30‑60Minuten nach der Gabe. Notiere Veränderungen im Verhalten.
6. Falls nötig, erhöhe die Dosis schrittweise um 0,1mg/kg alle 3‑4Tage, bis der gewünschte Effekt eintritt.

Einige Hersteller bieten bereits vorgefüllte Leckerlis mit exakter CBD‑Konzentration Menge an Cannabidiol pro Portion an. Das kann das Dosieren vereinfachen, birgt aber das Risiko einer zu hohen Gesamtdosis, wenn du mehrere Leckerlis pro Tag gibst.

Mögliche Nebenwirkungen und Sicherheit

CBD gilt als sicher, aber ein paar Dinge können auftreten:

• Durchfall häufigste leichte Nebenwirkung bei zu hoher Anfangsdosis.
• Erhöhte Müdigkeit, besonders bei abendlicher Gabe.
• Leichte Leberenzymveränderungen - bei langfristiger Anwendung Blutwerte kontrollieren lassen.

Wenn dein Hund ungewöhnlich schläfrig wird, das Futter verweigert oder Anzeichen von Erbrechen zeigt, reduziere die Dosis sofort und konsultiere den Tierarzt den qualifizierten Veterinärmediziner, der Erfahrung mit Cannabinoiden hat.

Wann sollte man den Tierarzt einschalten?

Eine ärztliche Rücksprache ist wichtig bei:

• bestehenden Gesundheitsproblemen (z.B. Herzkrankheiten, Diabetes).
• Medikamenten, die das Cytochrome‑P450‑System beeinflussen (z.B. bestimmte Antikonvulsiva).
• Schwangerschaft oder Stillzeit (bei Hündinnen).

Ein erfahrener Veterinärmediziner Facharzt für Tiergesundheit, der über aktuelle Studien zu Cannabinoiden informiert ist kann die passende Dosis verordnen und mögliche Wechselwirkungen prüfen.

Zusammenfassung

Ob du deinem Hund CBD morgens oder abends gibst, hängt davon ab, welchen Nutzen du suchst. Morgens unterstützt du Mobilität und Schmerzprävention, abends nutzt du die beruhigende Wirkung für Angst und Schlaf. Die Basisdosierung liegt bei etwa 0,2mgCBD pro Kilogramm Körpergewicht; bei Bedarf schrittweise anpassen. Achte immer auf die Reaktion deines Vierbeiners und ziehe bei Unsicherheiten den Tierarzt hinzu.

Verwandte Themen

Einige weitere Aspekte, die im Zusammenhang mit CBD für Hunde häufig gefragt werden, sind:

• Unterschied zwischen Full‑Spectrum und Broad‑Spectrum (enthält keine THC‑Spuren).
• Wie wirkt das Terpenprofil auf die Gesamtwirkung?
• Legalität von CBD‑Produkten für Haustiere in Deutschland (Erlaubnis bis 0,2% THC).
• Vergleich von Öl vs. Leckerlis (Aufnahmegeschwindigkeit, Dosiergenauigkeit).
• Langzeitstudien zu CBD bei Hunden mit Arthrose.

Häufig gestellte Fragen

Wie viel CBD sollte ich meinem Hund morgens geben?

Ein guter Start ist 0,1-0,2mgCBD pro Kilogramm Körpergewicht, etwa 30Minuten vor dem Spaziergang. Bei einem 20‑kg‑Hund entspricht das 2‑4mg, also etwa 0,2‑0,4ml eines 10mg/ml‑Öls.

Ist CBD abends sedierend und kann es meinen Hund müde machen?

Ja, insbesondere bei höheren Dosen (0,3-0,4mg/kg) kann CBD eine beruhigende Wirkung haben, die den Schlaf unterstützt. Wenn dein Hund zu schläfrig wirkt, reduziere die Dosis leicht.

Kann ich meinem Welpen CBD geben?

Bei Welpen ist Vorsicht geboten. Beginne erst ab einem Alter von etwa 6Monaten und mit der niedrigsten verfügbaren Dosis (0,05mg/kg). Konsultiere vorher unbedingt einen Tierarzt.

Muss das CBD-Produkt THC‑frei sein?

Ja. In Deutschland dürfen Tierprodukte höchstens 0,2% THC enthalten. Produkte mit „THC‑frei“ (unter 0,01%) minimieren das Risiko von Nebenwirkungen.

Wie lange dauert es, bis ich eine Wirkung sehe?

Bei oral verabreichtem Öl dauert die Wirkung 30‑90Minuten. Leckerlis können etwas länger brauchen, weil die Verdauung zuerst abläuft. Beobachte deinen Hund über mehrere Tage, um die Wirksamkeit einzuschätzen.