CBD ist ein nicht‑psychoaktives Cannabinoid, das in den Blüten und Blättern der Cannabis‑Pflanzen vorkommt. Es interagiert primär mit dem Endocannabinoid System (ECS) und bindet an den CB2‑Rezeptor, wodurch entspannende und entzündungshemmende Effekte erzielt werden.
CBD (Cannabidiol) gehört zu den über 100 bekannten Cannabinoiden. Im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol) beeinflusst es nicht die Wahrnehmung, also nicht das "High". Die molekulare Struktur besteht aus 21 Carbon‑Atomen, 30 Wasserstoff‑Atomen und 2 Sauerstoff‑Atomen (C₂₁H₃₀O₂). THC ist das psychoaktive Gegenstück, das vorwiegend an den CB1‑Rezeptor im Gehirn bindet. Durch diese unterschiedliche Bindungsaffinität entsteht das charakteristische Unterschied in Wirkung und rechtlicher Einordnung.
Die beiden Hauptunterarten von Cannabis, Cannabis sativa und Cannabis indica, wurden zuerst nach Herkunftsregionen unterschieden: Sativas stammen aus äquatorialen Gebieten (z.B. Kolumbien, Thailand), während Indicas aus dem Hindukusch‑Gebirge (z.B. Afghanistan, Pakistan) kommen. Typische Merkmale:
Die Unterschiede sind jedoch kein starres Gesetz - moderne Züchtungen kombinieren Gene beider Unterarten, sodass das klassische Bild vielermaßen verwässert ist.
CBD wird in den Drüsenzellen (Trichomen) der Hanfpflanze gebildet. Der Begriff "Hanfpflanze" bezieht sich in der Regel auf Cannabis sativa L. mit einem THC‑Gehalt unter 0,2% - nach EU‑Regelungen legal. In reinem Indica‑Material kann der CBD‑Gehalt sogar höher sein, weil Züchter gezielt darauf selektieren. Bei klassischen Marihuana‑Sorten (hoher THC‑Gehalt) ist CBD meist nur ein Nebenprodukt, das bei einer Konzentration zwischen 0,1% und 1% liegt.
Die Biosynthese verläuft über die Vorstufe CBG (Cannabigerol). Enzyme wandeln CBG entweder zu THC oder zu CBD um. Durch gezielte Genmanipulation kann man den enzymatischen Weg zu CBD verschieben, was erklärt, warum manche Sorten fast ausschließlich CBD produzieren, ungeachtet ihrer Unterart.
Pflanze | CBD‑Gehalt | THC‑Gehalt | Typische Wirkung | Hauptanbaugebiet |
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Sativa - "Jack Herer" | 0,3% | 18% | energetisch, kreativ | USA, Niederlande |
Indica - "Northern Lights" | 0,5% | 14% | entspannend, schlaffördernd | Kanada, Europa |
Hanf - "Finola" (sativa‑basiert) | 2,8% | 0,2% | leicht beruhigend, klar | Finnland, Deutschland |
Indica‑Hanf - "Kompolti CBD" | 6,5% | 0,1% | stark entzündungshemmend | Österreich, Schweiz |
Die Zahlen zeigen, dass sowohl Sativa‑ als auch Indica‑Sorten CBD produzieren können, jedoch variiert die Konzentration stark. Reinere Hanfsorten (oft Sativa‑basiert) erreichen deutlich höhere CBD‑Werte, weil sie bewusst für industrielle Nutzung gezüchtet werden.
Das Endocannabinoid System besteht aus den Rezeptoren CB1 und CB2, den körpereigenen Endocannabinoiden (z.B. Anandamid) und Enzymen, die deren Abbau regulieren. CBD wirkt als schwacher Agonist am CB2‑Rezeptor und moduliert zugleich die Aktivität von CB1, ohne ihn stark zu aktivieren. Dadurch entstehen entzündungshemmende, schmerzlindernde und anxiolytische Effekte, ohne das zentrale Nervensystem zu „highen“. Im Gegensatz dazu bindet THC stark an CB1, was zu den typischen psychoaktiven Effekten führt.
Zusätzlich beeinflusst CBD die Konzentration von Serotonin und Adenosin, was Erklärungen für seine beruhigenden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften liefert. Terpene, wie Myrcen, Limonen oder Pinene, arbeiten synergistisch mit CBD - das so‑genannte "Entourage‑Effekt" - und können die Aufnahme im Körper erhöhen.
In Deutschland dürfen CBD‑Produkte aus Industrie‑Hanf (THC <0,2%) vertrieben werden, solange sie nicht als Arzneimittel deklariert werden. Typische Produkte sind Öle, Kapseln, Cremes und Lebensmittel. Eine übliche Tagesdosis liegt zwischen 10mg und 40mg, je nach Ziel (Schlaf, Stress, Schmerzen). Bei Vollspektrum‑Ölen kann die Wirkung stärker sein, weil zusätzlich kleine Mengen von THC und Terpenen enthalten sind.
Die Qualität hängt stark von der Extraktionsmethode ab. CO₂‑Extraktion liefert das reinste Öl, weil sie bei niedrigen Temperaturen arbeitet und keine Lösungsmittel zurücklässt. Alkohol‑ und Butangas‑Extrakte können Rückstände enthalten und sollten daher Labor‑geprüft sein. Achten Sie immer auf ein unabhängiges Analysezertifikat (COA), das die exakten Werte für CBD, THC und mögliche Kontaminanten (Schwermetalle, Pestizide) ausweist.
Wenn Sie das Thema vertiefen wollen, schauen Sie sich folgende Bereiche an:
All diese Themen bauen auf dem Grundverständnis von CBD, Sativa und Indica auf und helfen Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
CBD kommt in beiden Unterarten vor. Der Gehalt hängt von Genetik, Anbau und Züchtungsziel ab - weder Sativa noch Indica ist ausschließlich dafür verantwortlich.
In Deutschland liegt der erlaubte THC‑Grenzwert bei 0,2%. Legal erhältliche CBD‑Öle enthalten meist 5% bis 20% CBD, wobei die meisten Alltagsprodukte zwischen 5% und 10% liegen.
Der Unterschied ist meist minimal, weil das CBD selbst kaum von der Unterart beeinflusst wird. Eventuelle Unterschiede entstehen eher durch begleitende Terpene, die in Sativa‑ bzw. Indica‑Sorten variieren.
Starten Sie mit 10mg etwa 30 Minuten vor dem Zubettgehen. Erhöhen Sie schrittweise um 5mg, bis Sie die gewünschte Wirkung spüren - selten überschreitet die optimale Dosis 30mg.
CBD kann die Metabolisierung bestimmter Medikamente (z.B. Blutverdünner, Antikonvulsiva) beeinflussen, weil es das Enzym CYP450 hemmt. Konsultieren Sie daher immer Ihren Arzt, bevor Sie CBD dauerhaft einnehmen.
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