Kriegt man von CBD-Energiegetränken einen Rausch?

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Kriegt man von CBD-Energiegetränken einen Rausch?

11 Nov 2025

Stell dir vor, du hast einen langen Tag hinter dir, bist erschöpft, aber brauchst trotzdem einen Schub Energie. Ein klassisches Energy-Drink mit Koffein? Zu viel Nervenkitzel. Ein Kaffee? Zu langsam. Dann landest du auf einem CBD-Energiegetränk - mit dem Versprechen: Energie ohne Kater, Fokus ohne Angst. Aber die große Frage bleibt: CBD Energiegetränk - kriegt man davon einen Rausch?

Was ist CBD wirklich?

CBD, kurz für Cannabidiol, ist eine natürliche Verbindung aus der Hanfpflanze. Es ist nicht das gleiche wie THC, das in Marihuana vorkommt und für den typischen Rausch sorgt. CBD wirkt nicht auf die gleichen Rezeptoren im Gehirn. Es bindet nicht an CB1-Rezeptoren, die für das Gefühl von Hochgefühl verantwortlich sind. Stattdessen beeinflusst es das Endocannabinoïd-System, das für Schlaf, Schmerzwahrnehmung, Stimmung und Entzündungen zuständig ist. Ein CBD-Energiegetränk enthält also keine psychoaktive Substanz - zumindest nicht, wenn es legal ist.

In Deutschland und der EU dürfen CBD-Produkte nur dann verkauft werden, wenn sie weniger als 0,2 % THC enthalten. Das ist so wenig, dass es physiologisch keine Wirkung auf das Gehirn hat. Selbst wenn du drei Flaschen auf einmal trinkst, wirst du nicht high werden. Es gibt keine wissenschaftliche Studie, die belegt, dass CBD allein einen Rausch verursacht - nicht mal in hohen Dosen. Die WHO hat das 2018 klar bestätigt: CBD hat kein Missbrauchspotenzial und verursacht keine Abhängigkeit.

Warum fühlen manche Leute sich trotzdem „high“?

Du bist nicht der Einzige, der nach einem CBD-Energiegetränk sagt: „Ich fühle mich irgendwie anders.“ Aber das liegt nicht an CBD. Es liegt an den anderen Zutaten.

Die meisten CBD-Energiegetränke enthalten Koffein - oft zwischen 80 und 150 mg pro Flasche, ähnlich wie eine Tasse Kaffee. Manche haben auch L-Theanin, B-Vitamine, Ginseng oder Taurin. Diese Stoffe wirken zusammen: Koffein macht wach, L-Theanin dämpft die Nervosität, B-Vitamine unterstützen die Energieproduktion. Das Ergebnis? Du fühlst dich klarer, fokussierter, vielleicht sogar leicht euphorisch. Aber das ist kein Rausch. Das ist eine gute Mischung aus natürlichen Stimulanzien.

Einige Hersteller werben mit „CBD-Boost“ oder „Calm Energy“ - das klingt mystisch, ist aber Marketing. Du bekommst keine psychedelische Erfahrung. Du bekommst einfach einen klaren, ruhigen Energiekick - ohne Herzrasen oder Nachmittagsabsturz. Wer das als „high“ beschreibt, verwechselt Wohlbefinden mit Rausch.

Wie unterscheidet sich CBD von THC im Getränk?

Wenn du ein Getränk mit THC trinkst - etwa ein Cannabis-Infusion-Drink aus einer legalen Cannabis-Café-Kette in Amsterdam oder einem US-Bundesstaat mit Legalisierung - dann ist das etwas ganz anderes. THC wirkt direkt auf das Gehirn. Es verändert die Wahrnehmung, macht Zeit langsamer, löst Lachen aus, kann Halluzinationen auslösen. Solche Getränke sind in Deutschland illegal, außer sie enthalten weniger als 0,2 % THC - was bei den meisten CBD-Drinks der Fall ist.

Ein CBD-Energiegetränk in Deutschland ist also kein „Cannabis-Drink“ im Sinne von Marihuana. Es ist ein Hanfextrakt-Getränk mit einem nicht-psychoaktiven Cannabinoid. Du kannst es mit einem Matcha-Drink vergleichen: Auch Matcha kommt aus einer Pflanze, die mit Cannabis verwandt ist - aber du wirst davon nicht high. Genauso ist es mit CBD.

Was passiert, wenn du zu viel CBD trinkst?

Wenn du drei oder vier Flaschen CBD-Energiegetränk auf einmal trinkst, wirst du nicht high. Aber du könntest Nebenwirkungen bekommen - und die haben nichts mit Rausch zu tun.

  • Müdigkeit: CBD kann bei manchen Menschen beruhigend wirken - besonders in hohen Dosen über 100 mg pro Tag.
  • Übelkeit: Selten, aber möglich, besonders wenn das Getränk auf nüchternen Magen getrunken wird.
  • Veränderter Appetit: Einige berichten von vermehrtem oder vermindertem Hunger.
  • Interaktion mit Medikamenten: CBD hemmt bestimmte Leberenzyme, die auch Medikamente wie Blutverdünner oder Antidepressiva abbauen. Wer regelmäßig Tabletten nimmt, sollte vorher einen Arzt fragen.

Die meisten Menschen vertragen 25-50 mg CBD pro Tag ohne Probleme. Ein typisches Energiegetränk enthält 10-25 mg. Selbst wenn du zwei Flaschen trinkst, bleibst du weit unter der Dosis, die als „überdosiert“ gilt. Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) hat 2020 eine sichere Tagesdosis von bis zu 160 mg CBD für Erwachsene festgelegt - und das ist mehr als das Zehnfache dessen, was in einer Flasche steckt.

Zwei transparente Flaschen nebeneinander: CBD mit beruhigenden Wellen, THC mit psychedelischen Wirbeln.

Wie erkennt man ein seriöses CBD-Energiegetränk?

Nicht alle Produkte sind gleich. Einige Hersteller nutzen das CBD-Label als Marketing-Trick - und verstecken darunter einfach Koffein und Zucker. Hier sind drei Dinge, auf die du achten solltest:

  1. COA (Certificate of Analysis): Jedes seriöse Produkt sollte einen unabhängigen Laborbericht haben, der die CBD- und THC-Konzentration zeigt. Suche nach „Third-Party Testing“ auf der Verpackung oder der Website.
  2. THC-Label: Steht „0,0 % THC“ oder „THC-free“ drauf? Dann ist es sicher. Steht nur „unter 0,2 % THC“, ist es legal, aber nicht komplett THC-frei - was aber immer noch keinen Rausch verursacht.
  3. Zutatenliste: Wenn da „Cannabis sativa Extract“ steht, ohne „CBD“ zu nennen, ist das ein Warnsignal. Das könnte ein unklarer Extrakt sein. Gute Produkte benennen CBD explizit.

Marken wie Lord Jones, Medterra oder Charlotte’s Web (in Deutschland über importierte Händler erhältlich) haben klare Transparenz. Günstige Produkte von unbekannten Online-Shops ohne Laborberichte sind riskant - nicht weil sie high machen, sondern weil sie unkontrollierte Zusatzstoffe enthalten könnten.

Wer sollte CBD-Energiegetränke meiden?

Obwohl CBD-Energiegetränke für die meisten sicher sind, gibt es Ausnahmen:

  • Schwangere und stillende Frauen: Die Langzeitwirkungen auf den Fötus oder Säugling sind nicht ausreichend erforscht. Besser verzichten.
  • Unter 18-Jährige: Die Hirnentwicklung ist bis etwa 25 Jahren im Gange. CBD wirkt auf das Endocannabinoïd-System - und ob das in der Entwicklung positiv oder negativ ist, ist noch unklar.
  • Personen mit Lebererkrankungen: CBD wird in der Leber abgebaut. Bei geschädigter Leber kann es sich anreichern.
  • Wer Medikamente nimmt, die über das CYP450-System verarbeitet werden - etwa Blutverdünner, Antiepileptika oder bestimmte Chemo-Medikamente.

Wenn du unsicher bist, frag deinen Arzt. Nicht weil CBD gefährlich ist - sondern weil jeder Körper anders reagiert.

Was ist der wirkliche Nutzen von CBD-Energiegetränken?

Du brauchst kein CBD, um Energie zu bekommen. Koffein, Schlaf und Bewegung tun das viel besser. Aber CBD-Energiegetränke haben einen besonderen Vorteil: Sie kombinieren Wachheit mit Ruhe.

Stell dir vor, du hast einen wichtigen Termin. Du willst klar denken, aber nicht nervös sein. Ein klassisches Energy-Drink macht dich zittrig. Ein CBD-Energiegetränk macht dich wach, aber ruhig. Du fühlst dich präsent - nicht überlastet. Viele Nutzer beschreiben das als „flow state“: fokussiert, aber nicht angespannt.

Das ist kein Rausch. Das ist eine bessere Art, Energie zu nutzen. Es geht nicht darum, zu high zu sein. Es geht darum, im Alltag nicht mehr aus dem Gleichgewicht zu geraten.

Mensch geht ruhig durch die Stadt, andere wirken gestresst, goldenes Licht um ihn herum.

Was passiert, wenn du CBD-Energiegetränke mit Alkohol mischst?

Einige Leute trinken CBD-Energiegetränke, um den Kater nach Alkohol zu mildern. Das funktioniert nicht - und könnte sogar gefährlich sein.

CBD und Alkohol beeinflussen beide das zentrale Nervensystem. Gemeinsam können sie die Wirkung von Alkohol verstärken - besonders die Sedierung. Du wirst nicht high, aber du könntest schneller müde werden, dich benommen fühlen oder deine Reaktionsfähigkeit verlieren. Das ist besonders riskant, wenn du fahren willst oder Maschinen bedienst.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit warnt explizit vor der Kombination von CBD und Alkohol. Sie empfehlen, mindestens 4-6 Stunden Abstand zu halten. Wenn du Alkohol trinkst, lass das CBD-Energiegetränk lieber weg.

Wie lange hält die Wirkung an?

CBD wird im Körper über den Darm aufgenommen - also wie Nahrung. Die Wirkung setzt nach 30-90 Minuten ein, erreicht ihren Höhepunkt nach 2-3 Stunden und hält 4-6 Stunden an. Das ist langsamer als Koffein, aber länger anhaltend. Kein plötzlicher Absturz. Kein Zittern. Kein Herzrasen. Nur eine sanfte, klare Energie, die dich durch den Tag trägt.

Wenn du morgens ein CBD-Energiegetränk trinkst, wirst du es gegen Mittag noch spüren - aber nicht mehr wie ein Koffein-Schub. Es ist wie ein sanfter Begleiter, der dich nicht überfordert.

Frequently Asked Questions

Kann man von CBD-Energiegetränken abhängig werden?

Nein. CBD hat kein Suchtpotenzial. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2018 bestätigt, dass CBD nicht zu Abhängigkeit führt. Du kannst es täglich trinken, ohne dass dein Körper es braucht oder dich zwingt, mehr zu nehmen. Es verändert nicht die Belohnungsmechanismen im Gehirn wie Nikotin, Alkohol oder THC.

Wird CBD in einem Drogentest nachgewiesen?

Normalerweise nicht. Standard-Drogentests suchen nach THC, nicht nach CBD. Aber wenn das Getränk mehr als 0,2 % THC enthält - etwa durch schlechte Herstellung - könnte das bei sehr hohen Dosen zu einem positiven Test führen. Deshalb: Nur Produkte mit COA und „THC-free“-Zertifizierung verwenden, wenn du auf Drogentests achtest (z. B. bei Berufen mit Sicherheitsverantwortung).

Ist CBD-Energiegetränk legal in Deutschland?

Ja, solange es weniger als 0,2 % THC enthält und nicht als medizinisches Produkt beworben wird. CBD ist in Deutschland als Lebensmittel zugelassen. Du findest es in Supermärkten, Apotheken und Online-Shops. Es ist kein Rauschmittel - sondern ein Nahrungsergänzungsmittel mit pflanzlichem Extrakt.

Kann man CBD-Energiegetränke mit Kindern trinken?

Nein. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten CBD-Produkte nicht konsumieren. Die Hirnentwicklung ist in diesem Alter noch aktiv, und langfristige Studien zur Wirkung von CBD bei Kindern fehlen. Selbst wenn es nicht high macht, ist es nicht für die Entwicklung geeignet.

Was ist der Unterschied zwischen CBD und CBG in Energiegetränken?

CBG (Cannabigerol) ist ein weiteres Cannabinoid, das oft als „Mutter von CBD“ bezeichnet wird. Es wirkt ähnlich wie CBD - nicht psychoaktiv, aber entzündungshemmend und stimmungsaufhellend. Einige neue Energiegetränke enthalten CBG statt CBD. Die Wirkung ist leicht anders: CBG wirkt oft energiegeladener, CBD eher beruhigend. Beide sind legal und machen nicht high.

Was kommt als Nächstes?

CBD-Energiegetränke sind kein Wundermittel. Aber sie sind eine der saubersten Möglichkeiten, Energie zu bekommen - ohne Koffein-Überdosis, ohne Angst, ohne Kater. Sie passen zu Menschen, die Wert auf natürliche, klare Wirkung legen. Sie sind kein Rauschmittel. Sie sind ein Werkzeug - für mehr Fokus, weniger Stress, mehr Balance.

Wenn du es ausprobierst: Beginne mit einer Flasche am Morgen. Beobachte, wie du dich fühlst. Notiere, ob du klarer denkst, ob du ruhiger bist, ob du den Nachmittag besser überstehst. Vergleich es mit deinem normalen Kaffee oder Energy-Drink. Vielleicht entdeckst du, dass du gar nicht so viel Koffein brauchst - nur eine bessere Art, wach zu sein.