Du hast dich mal wieder entspannt, ein Joint, ein Vape oder ein Essen - und plötzlich fühlen deine Augen sich ganz anders an. Sie sind trocken, schwer, vielleicht sogar gerötet oder deine Sicht ist leicht verschwommen. Warum passiert das eigentlich, wenn du Cannabis Augengefühl erlebst?
Wenn du Cannabis konsumierst, gelangen die Wirkstoffe in den Blutkreislauf und beeinflussen zahlreiche Körperfunktionen. Das bekannteste Phänomen ist die Rötung der Augen, die aber nur ein Teil des Gesamtbildes ist.
Der psychoaktive Hauptbestandteil THC (Tetrahydrocannabinol) bindet an Cannabinoid‑Rezeptoren im ganzen Körper, auch in den Blutgefäßen. Dort löst er eine Gefäßerweiterung aus, die den Blutfluss erhöht. In den Augen führt das zu einer erweiterten Pupille und mehr Blut in den feinen Kapillaren der Bindehaut, was die typische Rötung erklärt.
Ein weiterer Akteur ist die Tränendrüse. THC senkt die Aktivität der Drüsen, weil das Endocannabinoid‑System eng mit der Feuchtigkeitsregulierung verbunden ist. Das Ergebnis: trockene, juckende Augen, die sich "komisch" anfühlen.
Im Gegensatz zu THC wirkt CBD (Cannabidiol) nicht stark psychoaktiv, beeinflusst aber ebenfalls die Gefäßreaktion. Studien zeigen, dass CBD die Durchblutung eher normalisiert und so die Rötung abschwächt - aber dennoch kann die Trockenheit bleiben, weil die Tränendrüsen‑Signalwege ähnlich betroffen sind.
Ein plötzliches Absinken des Blutdrucks nach dem Konsum kann zu einem leichten Anstieg des inneren Augendrucks führen. Für gesunde Menschen ist das meist unkritisch, aber bei Personen mit Glaukom kann es das Risiko erhöhen. Deshalb ist es wichtig, die eigenen gesundheitlichen Rahmenbedingungen zu kennen.
Merkmal | THC | CBD |
---|---|---|
Pupillenweite | Vergrößert (Mydriasis) | Leicht erweitert, meist unverändert |
Durchblutung der Bindehaut | Stark erhöht → Rötung | Moderat erhöht oder stabil |
Tränensekretion | Reduziert → Trockenheit | Kann leicht erhöhen, je nach Dosierung |
Augendruck | Kann leicht ansteigen bei Blutdruckabfall | Meist neutral |
Rötungsgrad | Hoch (bis zu 90% der Konsumenten) | Niedrig bis moderat |
Einmalige Rötungen oder ein leichtes Trockenheitsgefühl sind in der Regel harmlos. Langfristig kann jedoch eine wiederholte, starke Gefäßerweiterung die Gefäßwand schwächen. Einige Nutzer berichten von chronischer Bindehautentzündung, insbesondere wenn sie häufig im falschen Umfeld (z.B. Rauch, Staub) konsumieren. Regelmäßige Augenuntersuchungen helfen, eventuelle Schäden früh zu erkennen.
Deine Augen reagieren auf die komplexe Wechselwirkung von THC, CBD, Blutgefäßen, Tränendrüsen und Blutdruck. Die bekannten Rötungen, das Trockenheitsgefühl und die veränderte Pupillenweite sind direkte Folgen dieser biochemischen Prozesse. Mit den richtigen Tipps - genug Wasser, ggf. künstliche Tränen, moderate Dosen und ggf. ein höherer CBD‑Anteil - lässt sich das unangenehme Gefühl meistens gut steuern.
THC erweitert die Blutgefäße in der Bindehaut, wodurch mehr Blut an die Oberfläche kommt und die Augen gerötet aussehen.
CBD hat eine milde gefäßerweiternde Wirkung und kann die Rötung im Vergleich zu reinem THC deutlich reduzieren, ist aber nicht völlig ohne Einfluss.
Künstliche Tränen ohne Konservierungsmittel, ausreichend Wasser trinken und ggf. die THC‑Dosis senken helfen, die Trockenheit zu lindern.
Kurzfristig kann der Blutdruckabfall den Augeninnendruck leicht ansteigen lassen. Bei bestehenden Glaukom‑Patienten sollte ein Arzt konsultiert werden.
Meist innerhalb von 30-60Minuten, abhängig von Dosis, Konsummethode und individueller Durchblutung.
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