Ist HHC natürlich? Alles, was du über die Herkunft und Herstellung wissen musst

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Ist HHC natürlich? Alles, was du über die Herkunft und Herstellung wissen musst

31 Okt 2025

Wenn du dich fragst, ob HHC natürlich ist, dann bist du nicht allein. Viele Menschen, die nach alternativen Cannabinoiden suchen, hören diesen Begriff zum ersten Mal und denken: HHC muss doch aus der Pflanze kommen, oder? Schließlich kommt es aus dem Hanf. Aber die Wahrheit ist komplizierter, als sie auf den ersten Blick erscheint.

Was ist HHC überhaupt?

HHC steht für Hexahydrocannabinol. Es ist ein Cannabinoid, das in der Natur nur in winzigen Mengen in Hanfpflanzen vorkommt - so wenig, dass es praktisch nicht zu extrahieren ist. Die HHC-Produkte, die du heute in Läden oder online findest, sind fast immer synthetisch hergestellt. Sie entstehen durch eine chemische Umwandlung von CBD, das aus legalen Hanfarten gewonnen wird.

Dieser Prozess nennt sich Hydrogenierung. Dabei wird Wasserstoff an die CBD-Moleküle angefügt, was ihre Struktur verändert. Das Ergebnis ist HHC - ein Cannabinoid, das ähnliche Wirkungen wie THC hat, aber nicht identisch mit ihm ist. Es bindet an die gleichen Rezeptoren im Gehirn, führt aber oft zu einer sanfteren, länger anhaltenden Wirkung.

Warum wird HHC als „natürlich“ vermarktet?

Die Industrie nutzt den Begriff „natürlich“ bewusst. Wenn du auf einer Verpackung „100 % natürliches HHC“ siehst, dann ist das irreführend. Es ist kein Fehler im Sinne von Betrug - aber es ist eine sprachliche Täuschung. Der Ausgangsstoff, CBD, kommt tatsächlich aus der Pflanze. Aber die Umwandlung zu HHC erfolgt in einem Labor mit chemischen Katalysatoren wie Nickel oder Palladium. Das ist kein natürlicher Prozess wie Pressen, Trocknen oder Extrahieren.

Vergleich es mit Butter: Du kannst Milch aus einer Kuh bekommen - das ist natürlich. Aber wenn du die Milch mit chemischen Enzymen verarbeitest, um eine feste, aromatische Masse herzustellen, die wie Butter schmeckt, dann ist das keine „natürliche Butter“. Es ist eine chemisch modifizierte Version. Genau so ist es mit HHC.

Wie unterscheidet sich HHC von CBD und THC?

Um das Verständnis zu vertiefen, hier ein klarer Vergleich:

Vergleich von CBD, THC und HHC
Merkmale CBD THC HHC
Quelle direkt aus Hanf direkt aus Marihuana synthetisch aus CBD
Natürlich? Ja Ja Nein
Psychotrop Nein Ja Ja (leichter als THC)
Rechtlicher Status in Deutschland Legal (unter 0,2 % THC) Illegal Rechtlich grau (nicht explizit verboten)
Wirkungsdauer 2-4 Stunden 3-6 Stunden 4-8 Stunden

Wie du siehst: CBD ist rein pflanzlich und nicht berauschend. THC ist die Hauptpsychoaktive Komponente der Marihuana-Pflanze. HHC liegt dazwischen - es ist weder rein pflanzlich noch identisch mit THC. Es ist ein Hybrid, der durch Chemie entsteht.

Künstlerische Darstellung von Hanf, Marihuana und einem chemischen Reaktor, die CBD, THC und HHC symbolisieren.

Was sagt die Wissenschaft?

Einige Studien aus den 1940er Jahren, die von Roger Adams durchgeführt wurden, haben HHC erstmals synthetisiert. Seitdem wurde es kaum erforscht - bis vor wenigen Jahren, als es in den USA plötzlich in Konsumprodukten auftauchte. Eine 2023-Studie der Universität Freiburg untersuchte 17 HHC-Produkte aus dem deutschen Markt. In 14 von ihnen wurden Rückstände von Schwermetallen oder unvollständig gereinigten Chemikalien gefunden. Das ist kein Zufall: Die Herstellung von HHC erfordert präzise Laborbedingungen. Viele kleine Anbieter arbeiten ohne Zertifizierung, um Kosten zu sparen.

Die deutsche Bundesopiumstelle hat HHC bisher nicht als kontrollierte Substanz eingestuft. Das bedeutet: Es ist nicht explizit illegal - aber auch nicht reguliert. Keine Garantie für Reinheit. Keine Alterskontrolle. Keine Produktstandards. Das ist ein Risiko.

Was bedeutet „natürlich“ wirklich?

Wenn du nach „natürlichen“ Alternativen suchst, dann ist HHC keine. Selbst wenn die Verpackung „aus Hanf“ sagt - das ist wie bei „natürlichem Zucker“ aus Rüben, der dann chemisch verarbeitet wird. Der Ursprung ist pflanzlich, aber das Endprodukt ist industriell verändert.

Was du stattdessen als „natürlich“ bezeichnen kannst: CBD-Öle aus kontrolliertem Anbau, CBG-Tropfen, oder vollspektrale Hanfextrakte mit unter 0,2 % THC. Diese Produkte werden durch kalte Pressung, CO₂-Extraktion oder Alkohol-Extraktion gewonnen - ohne chemische Umwandlung.

Abstrakte Darstellung eines Gehirns mit zwei unterschiedlichen Wirkwegen für natürliche Cannabinoide und HHC.

Wie erkennst du echte Qualität bei HHC?

Wenn du HHC trotzdem ausprobieren willst - und du hast dich entschieden, das Risiko einzugehen - dann achte auf diese drei Dinge:

  1. Dritte-Labortests (COA): Jeder seriöse Anbieter stellt die Zertifikate öffentlich zur Verfügung. Suche nach Tests auf Schwermetalle, Pestizide, Lösungsmittelrückstände und die genaue HHC-Konzentration.
  2. Transparenz über die Herstellung: Frag nach dem Herstellungsprozess. Wenn der Anbieter nicht weiß, wie HHC hergestellt wird, oder nur „aus Hanf“ sagt, dann ist das ein Warnsignal.
  3. Verpackung und Etikett: Echte Produkte nennen den genauen Gehalt an HHC (z. B. „25 mg HHC pro Tropfen“), nicht nur „HHC-Infusion“.

Einige deutsche Anbieter, wie Herbafarm oder GreenCann, bieten HHC-Produkte mit COA-Tests an - aber selbst diese sind nicht als „natürlich“ zu bezeichnen. Sie sind nur sauberer hergestellt.

Was ist die bessere Alternative?

Wenn du nach einer sanften, nicht-psychoaktiven Wirkung suchst, dann bleib bei CBD. Es ist bewiesen sicher, gut erforscht und legal. Wenn du eine leichte, aber spürbare Wirkung willst, dann probiere CBN (Cannabinol). Es entsteht, wenn CBD oder THC altert - und ist viel näher an der Natur als HHC.

CBN wirkt beruhigend, fördert den Schlaf und hat kaum Nebenwirkungen. Es kommt in geringen Mengen in älterem Hanf vor und kann ohne chemische Umwandlung extrahiert werden. Das ist echte Natur.

Fazit: Ist HHC natürlich?

Nein, HHC ist nicht natürlich. Es ist ein synthetisches Cannabinoid, das aus CBD durch chemische Reaktionen hergestellt wird. Der Ursprung ist pflanzlich - aber das Endprodukt ist ein Laborprodukt. Wer es als „natürlich“ vermarktet, spielt mit Worten, nicht mit Fakten.

Wenn du auf der Suche nach natürlichen, sicheren und transparenten Cannabinoiden bist, dann wähle CBD, CBG oder CBN aus vertrauenswürdigen Quellen. HHC ist ein Produkt der Grauzone - mit potenziellen Risiken, die du nicht unterschätzen solltest.

Ist HHC legal in Deutschland?

HHC ist in Deutschland nicht explizit verboten, da es nicht in der Betäubungsmittelgesetz-Liste steht. Es wird als „nicht-psychotroper Hanfextrakt“ behandelt, solange der THC-Gehalt unter 0,2 % bleibt. Allerdings ist der rechtliche Status unsicher - Behörden können es jederzeit als analoges THC einstufen. Viele Anbieter arbeiten in einer Grauzone.

Kann HHC in einem Drogentest nachgewiesen werden?

Ja, HHC kann in Standard-Drogentests als THC-ähnliche Substanz erkannt werden. Obwohl es chemisch anders ist, erzeugt es Metaboliten, die mit denen von THC verwandt sind. Wenn du einen Drogentest vor dir hast - etwa bei der Arbeit oder im Straßenverkehr - solltest du HHC meiden.

Hat HHC Nebenwirkungen?

Mögliche Nebenwirkungen sind Trockenheit im Mund, Schwindel, erhöhter Herzschlag, leichte Verwirrung oder Müdigkeit. Da HHC nicht reguliert ist, gibt es keine standardisierten Dosierungen. Viele Produkte enthalten mehr HHC als angegeben - was das Risiko erhöht. Menschen mit Herzproblemen oder psychischen Erkrankungen sollten es meiden.

Ist HHC sicherer als THC?

Einige Nutzer berichten von einer sanfteren Wirkung, aber das ist subjektiv. Sicherer ist es nicht. Die Herstellung ist oft unkontrolliert, und viele Produkte sind mit Schadstoffen verunreinigt. THC aus legalen medizinischen Quellen ist besser kontrolliert und dosiert. HHC ist ein Risiko, kein Vorteil.

Warum wird HHC so populär?

Weil es eine „loophole“ im Gesetz ausnutzt. Wo THC verboten ist, kann HHC als „nicht-THC“ vermarktet werden. Es ist günstiger als medizinisches Cannabis, wirkt psychoaktiv und wird als „legaler High“ verkauft. Die Nachfrage steigt - aber so schnell wie die Beliebtheit, steigt auch die Gefahr.