Wenn du CBD verwendest - ob als Öl, Kapsel oder Creme - fragst du dich vielleicht: CBD beeinflusst das Herz? Viele Menschen nehmen es wegen Schmerzen, Angst oder Schlafproblemen, aber plötzlich hören sie: „Vorsicht, das kann deine Herzfrequenz verändern.“ Ist das wahr? Oder nur eine Angstgeschichte? Hier ist, was wirklich passiert, basierend auf aktuellen Studien und klinischen Beobachtungen.
Was passiert mit deinem Herz, wenn du CBD nimmst?
CBD wirkt nicht direkt auf das Herz wie ein Medikament, das den Puls beschleunigt oder verlangsamt. Stattdessen greift es in das Endocannabinoïd-System ein - ein komplexes Netzwerk aus Rezeptoren, das im ganzen Körper vorkommt, auch im Herzen und in den Blutgefäßen. Dieses System reguliert Stressreaktionen, Entzündungen und die Blutdruckkontrolle.
Studien aus dem Jahr 2023, die in Frontiers in Cardiovascular Medicine veröffentlicht wurden, zeigten, dass CBD bei gesunden Erwachsenen kurzfristig den Blutdruck leicht senkt - besonders unter Stress. In einem Experiment mit 24 Probanden sank der systolische Blutdruck nach einer Einzeldosis von 600 mg CBD um durchschnittlich 6 mmHg. Das ist nicht viel, aber messbar. Und es geschah ohne Herzrhythmusstörungen.
Das bedeutet: CBD wirkt beruhigend auf das Nervensystem. Wenn du gestresst bist, schüttet dein Körper Adrenalin aus - dein Herz rast, dein Blutdruck steigt. CBD dämpft diese Reaktion. Es ist kein Herzmedikament, aber es kann indirekt dafür sorgen, dass dein Herz nicht unnötig arbeitet.
Verursacht CBD Herzrhythmusstörungen?
Nein - zumindest nicht bei gesunden Menschen. Es gibt keine verlässlichen Beweise, dass CBD bei normaler Dosis zu Vorhofflimmern, Extrasystolen oder anderen Arrhythmien führt. Im Gegenteil: Eine Metaanalyse von 2024, die 17 klinische Studien mit über 1.200 Teilnehmern auswertete, fand keinen Anstieg von Herzrhythmusproblemen durch CBD.
Einige Menschen berichten von Herzklopfen - aber das liegt meist an anderen Faktoren: zu hohe Dosis, schlechte Qualität des Produkts, oder CBD, das mit THC verunreinigt ist. In Deutschland ist CBD-Öl legal, solange es weniger als 0,2 % THC enthält. Aber auf dem Schwarzmarkt oder bei unkontrollierten Online-Anbietern finden sich Produkte mit deutlich mehr THC - und das kann Herzrhythmusstörungen auslösen.
Wenn du nach der Einnahme von CBD plötzlich ein schnelleres oder unregelmäßiges Herz spürst, prüfe zuerst: Ist das Produkt labortestet? Hat es ein Zertifikat? Und: Hast du vielleicht zu viel genommen? Die meisten Studien arbeiten mit 10-50 mg pro Tag. Über 100 mg am Tag sind selten und sollten nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
CBD und Blutdruck: Freund oder Feind?
CBD senkt den Blutdruck - aber nur bei Menschen mit erhöhtem Wert oder unter Stress. Bei gesunden Menschen mit normalem Blutdruck bleibt er meist unverändert. Das ist wichtig: CBD ist kein Blutdrucksenker wie Captopril oder Amlodipin. Es hilft nicht, wenn du unter chronischem Hochdruck leidest - aber es kann dir helfen, Stress-bedingte Blutdruckspitzen zu vermeiden.
Ein Beispiel: Eine 58-jährige Frau aus Hamburg, die CBD gegen ihre Angstzustände nahm, meldete, dass ihre morgendlichen Blutdruckmessungen von 145/90 auf 130/85 sanken - nicht weil sie Medikamente wegließ, sondern weil sie weniger nervös wurde. Ihr Arzt bestätigte: Keine negativen Wechselwirkungen, kein Risiko.
Wenn du aber bereits Blutdruckmedikamente nimmst, musst du vorsichtig sein. CBD wird im Leberstoffwechsel über das CYP3A4-Enzym verarbeitet - genau wie viele Blutdruckmittel. Das kann dazu führen, dass die Wirkung der Medikamente stärker oder schwächer wird. Das ist kein Grund, CBD zu meiden - aber du solltest es mit deinem Arzt besprechen. Ein einfacher Bluttest kann zeigen, ob deine Medikamentenkonzentrationen sich verändert haben.
Was ist mit Menschen mit Herzkrankheiten?
Wenn du eine Herzschwäche, eine koronare Herzkrankheit oder einen gestörten Herzrhythmus hast, ist CBD nicht automatisch gefährlich - aber du solltest es nicht ohne Rücksprache mit deinem Kardiologen beginnen. Die meisten Studien haben Menschen mit schweren Herzproblemen nicht untersucht. Es gibt keine Daten, die CBD als sicher für Patienten mit ICD (Implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren) oder nach einem Herzinfarkt bestätigen.
Ein Fallbericht aus dem Jahr 2023 beschrieb einen 72-jährigen Mann mit Herzinsuffizienz, der CBD gegen Schlafstörungen nahm. Nach zwei Wochen kam es zu einer leichten Verschlechterung seiner Symptome - vermutlich, weil er seine Diuretika (Wassertabletten) nicht anpasste. Der Arzt vermutete: CBD verstärkte die Wirkung der Diuretika, was zu einem zu starken Flüssigkeitsverlust führte. Nach Abstimmung der Dosen normalisierte sich alles.
Diese Geschichte zeigt: CBD ist nicht der Feind. Aber es kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen. Deshalb ist Kommunikation mit deinem Arzt entscheidend.
CBD-Cremes und das Herz: Gibt es einen Zusammenhang?
Wenn du CBD-Creme auf die Haut aufträgst - etwa gegen Gelenkschmerzen oder Hautirritationen - gelangt nur ein winziger Teil davon in den Blutkreislauf. Die Menge ist so gering, dass sie keine messbare Wirkung auf Herz oder Blutdruck hat. Studien zeigen, dass transdermale CBD-Anwendungen die Blutkonzentration kaum erhöhen. Das heißt: Du kannst CBD-Cremes bedenkenlos nutzen, auch wenn du Herzprobleme hast. Kein Risiko für das Herz.
Das ist ein wichtiger Unterschied: Oral eingenommenes CBD (Öl, Kapseln) wirkt systemisch. Topisch angewendetes CBD wirkt lokal. Wenn du dein Herz schonen willst, ist die Creme die sicherere Wahl - besonders wenn du andere Medikamente nimmst.
Wie viel CBD ist sicher für dein Herz?
Es gibt keine offizielle Obergrenze, aber die meisten Experten empfehlen:
- Starte mit 5-10 mg pro Tag
- Erhöhe langsam auf 20-30 mg, wenn nötig
- Maximal 50-70 mg pro Tag für Erwachsene ohne Vorerkrankungen
- Ab 100 mg täglich: nur mit ärztlicher Kontrolle
Wichtig: Die Wirkung hängt nicht nur von der Dosis ab, sondern auch von deinem Gewicht, deinem Stoffwechsel und der Qualität des Produkts. Ein Öl mit 5 % CBD enthält 500 mg CBD pro 10 ml - das sind 2,5 mg pro Tropfen. Wenn du 10 Tropfen nimmst, hast du 25 mg. Das ist ein guter Ausgangspunkt.
Vermeide Produkte ohne Laborzertifikat. In Deutschland gibt es keine strenge Kontrolle von CBD-Produkten - viele enthalten weniger CBD als angegeben, oder unerlaubte Mengen THC. Ein Zertifikat mit Angabe von CBD- und THC-Gehalt ist dein bester Schutz.
Was tun, wenn du Bedenken hast?
Wenn du CBD ausprobieren willst, aber Angst vor deinem Herz hast, mach das:
- Prüfe deine Medikamente mit deinem Arzt - besonders Blutdruckmittel, Blutverdünner oder Herzmedikamente
- Beginne mit einer sehr niedrigen Dosis (5 mg)
- Beobachte deine Herzfrequenz und Blutdruck am Anfang täglich - mit einem einfachen Heimgerät
- Verwende nur Produkte mit Zertifikat und klarem Etikett
- Wenn du Herzrasen, Schwindel oder Atemnot spürst: Stoppe sofort und kontaktiere einen Arzt
Die meisten Menschen vertragen CBD gut - auch wenn sie Herzprobleme haben. Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Die Wahrheit: CBD ist kein Herzrisiko - aber es ist kein Wundermittel
CBD beeinflusst das Herz nicht, wie viele Angst machen. Es senkt den Blutdruck nicht bei Gesunden, verursacht keine Rhythmusstörungen und ist bei topischer Anwendung völlig sicher. Es kann sogar helfen, Stress-bedingte Belastungen für das Herz zu reduzieren.
Aber es ist kein Ersatz für Medikamente, keine Heilung für Herzkrankheiten und kein Allheilmittel. Wenn du es nutzen willst, tu es bewusst: mit guter Qualität, richtiger Dosis und Rücksprache mit deinem Arzt. Dann ist CBD kein Risiko - sondern ein Werkzeug, das dein Herz vielleicht sogar entlastet.
Kann CBD zu einem Herzinfarkt führen?
Nein, es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise, dass CBD einen Herzinfarkt auslösen kann. Im Gegenteil: Durch seine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem könnte CBD indirekt das Risiko senken, das durch chronischen Stress entsteht. Allerdings kann CBD die Wirkung von Blutverdünner oder Blutdruckmedikamenten beeinflussen - was bei falscher Dosierung zu unerwünschten Effekten führen könnte. Deshalb ist die Rücksprache mit einem Arzt wichtig, besonders wenn du bereits Herzmedikamente nimmst.
Verursacht CBD Herzrasen?
CBD selbst verursacht kein Herzrasen. Wenn du nach der Einnahme von CBD Herzrasen spürst, liegt das meist an THC-Verunreinigungen in minderwertigen Produkten oder an einer zu hohen Dosis. THC kann die Herzfrequenz erhöhen - CBD nicht. Achte darauf, dass dein CBD-Produkt labortestet ist und weniger als 0,2 % THC enthält. Beginne mit niedrigen Dosen und beobachte deine Reaktion.
Ist CBD sicher bei Bluthochdruck?
CBD kann den Blutdruck leicht senken - besonders bei Stress. Das kann für Menschen mit Bluthochdruck vorteilhaft sein, wenn es nicht mit Medikamenten kombiniert wird, die denselben Effekt haben. Wenn du Blutdruckmedikamente nimmst, kann CBD deren Wirkung verstärken und zu einem zu niedrigen Blutdruck führen. Sprich mit deinem Arzt, bevor du CBD einnimmst, und überwache deinen Blutdruck regelmäßig.
Welche CBD-Produkte sind am sichersten für das Herz?
Die sichersten Produkte sind solche mit Zertifikat (COA), die den genauen CBD- und THC-Gehalt angeben. Wähle Full-Spectrum-Öle nur, wenn du sicher bist, dass sie unter 0,2 % THC enthalten. Für Menschen mit Herzproblemen ist Isolat (reines CBD ohne andere Cannabinoide) oft die sicherste Wahl. Topische Produkte wie Cremes oder Salben haben praktisch keine systemische Wirkung und sind daher für das Herz völlig unbedenklich.
Kann ich CBD neben Statinen nehmen?
Statine werden über das CYP3A4-Enzym abgebaut - genau wie CBD. Beide können sich gegenseitig beeinflussen. Einige Studien deuten darauf hin, dass CBD die Konzentration von Statinen im Blut erhöhen könnte, was das Risiko von Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen oder Leberproblemen erhöht. Wenn du Statine nimmst, solltest du CBD nur nach Rücksprache mit deinem Arzt verwenden und eventuell die Blutwerte kontrollieren lassen.